Die Wissenschaftsstadt
Darmstadt hat sich mit der Offenlegung des Darmbaches Großes
vorgenommen.
Nachdem sich das Stadtbild über viele Jahrzehnte ohne den Darmbach
weiter entwickelt und verändert hatte, war schnell klar, dass die
Offenlegung kein einfaches Unterfangen wird. Nicht etwa weil unlösbare
technische Probleme auftauchten, sondern weil eine neue Trasse für
den Darmbach gefunden werden musste, quer durch die gebaute Stadt!
Dabei galt es natürlich viele verschiedene
Aspekte und Interessen zu berücksichtigen. Und da Wasser
in der Stadt immer eine Attraktion ist, sollten mit dem Darmbach
auch Grünanlagen und andere Bereiche der Stadt aufgewertet
werden.
Um die notwendigen Abstimmungen durchzuführen
und alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, beschloss der
Magistrat der Stadt Darmstadt daher einen Planungsbeirat „Darmbach“ zur
Verfahrensbegleitung einzurichten.
Mit solchen Planungsbeiräten hatte die Stadt
schon bei anderen Projekten gute Erfahrungen gemacht.
Die Stadt konnte hierbei auf die Vorarbeit der Lokalen Agenda 21, Themengruppe „Wasser
in der Stadt“ aufbauen. Diese hatte bereits über ein Jahr
vor Gründung des Planungsbeirates begonnen, Interessensgruppen wie
den Kleingärtnerverein Lichtwiese e.V. oder den Gartenhort in die
Diskussionen zur Machbarkeit einzubeziehen und hierzu mehrere Abendtermine
und eine Trassenbegehung am 01.09.2001 veranstaltet.
Im Planungsbeirat waren neben den Fraktionsmitgliedern aller Parteien, Vertretern von Vereinen, Verbänden und Betroffenen mit Sitz und Stimme vertreten. Vertreten waren unter anderem folgende Gruppen: BUND Darmstadt, Woogsfreunde, Schlammbeißer, Kleingärtnerverein Lichtwiese, TSG Darmstadt, Agendagruppe „Wasser in der Stadt“, Heimatverein, Senioreninitiative „Junge Alte“, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Naturschutzbund Deutschland, Verein Hottonia, Anglerverein Woog, Gartenhort, Initiative Domäne Oberfeld, 1. Darmstädter BMX und Skate Verein.
Natürlich saßen auch alle betroffenen Fachämter der Stadtverwaltung, Vertreter des Regierungspräsidiums und der TU Darmstadt mit im Planungsbeirat. |
In den Sitzungen des Planungsbeirats wurden alle
das Projekt betreffende Fragen diskutiert, Planungen für
die einzelnen Abschnitte vorgestellt und Beschlussempfehlungen
an den Magistrat abgestimmt. Der Planungsbeirat wurde von einem
externen Moderator geleitet und stellte sicher, dass alle Interessen
im Planungsverfahren berücksichtigt werden.
Eine zentrale
Aufgabe des Planungsbeirats war die Diskussion der unterschiedlichen
Trassenalternativen. Hierzu unternahm der Planungsbeirat unter
anderem eine öffentliche Begehung der verschiedenen Trassen.
Mit abschließenden Beschlussempfehlungen
zu den genehmigungsfähig geplanten Abschnitten
- Lichtwiese
- Meiereibach
- Großer Woog
- Baulos 4 "Holzstraße"
- Baulos 5 "Schlossgraben"
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Baulos 6 "Herrngarten"
- Baulos 7 "Johannesviertel"
wurde der Beratungsauftrag für einzelne Teilabschnitte erfüllt.
Der Planungsbeirat stellte im November 2008 seine Arbeit ein und zog damit die Konsequenzen aus der politischen Entscheidung, die Realisierung des Gesamtprojektes wegen der damals fehlenden Finanzierung um Jahre zurückzustellen.
Der Planungsbeirat traf sich
erstmals im November 2001. Bis November 2008 fanden 24 Sitzungen
des Gremiums statt. Im Planungsbeirat wurden einvernehmliche
Empfehlungen für
den Magistrat angestrebt, nur in Ausnahmefällen gab es
Minderheitsvoten.
Parallel zum Beirat wurde eine Projektgruppe
innerhalb der Stadtverwaltung eingerichtet, die alle betroffenen
Fachämter einbezog und die interne Koordination der
Maßnahme übernahm.
Da die weitere Projektumsetzung damals überwiegend nicht finanziert war, stellte die Projektgruppe ihre Arbeit im Juni 2008 ein. Die weiterzuführenden Teilprojekte werden innerhalb der Stadtverwaltung in Teilprojektgruppen abgestimmt.
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